Elisabeth Winkelmeier-Becker bei der Interessengemeinschaft Kunststoff e.V. (IGK) im Henze Kunststoffwerk in Troisdorf

Kunststoffe sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.Von der Plastiktüte bis hin zum Wickelrohr als Trinkwasserspeicher – Kunststoff ist der Werkstoff, der immer neue Produkte und Anwendungen ermöglicht. Und: die Wiege der modernen Kunststoffverarbeitung stand in Troisdorf. Heute ist Troisdorf das „Silicon Valley“ der deutschen Kunststoffindustrie. Neben großen Industriebetrieben haben sich viele kleine und mittelständische Unternehmen in Troisdorf und Umgebung angesiedelt, die sich zur Interessengemeinschaft Kunststoff e.V. zusammengeschlossen haben.

In der Interessengemeinschaft Kunststoff e.V. – kurz IGK - arbeiten 33 Unternehmen der Kunststoffbranche aus der Region „Köln-Bonn-Rhein-Sieg“ eng zusammen. Mit rund 1.000 Mitarbeitern werden Jahresumsätze von zusammen über 200 Millionen Euro erwirtschaftet.

" Es ist beeindruckend, wie innovative mittelständische Betriebe hier nicht nur produzieren, sondern auch forschen und den Werkstoff Kunststoff für immer neue Anwendungen weiterentwickeln“, so Elisabeth Winkelmeier-Becker anlässlich ihres Besuchs im Henze Kunststoffwerk im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour durch den Bundestagswahlkreis 97. Gemeinsame Interessen bei der Ausbildung und gegenseitige Unterstützung zB beim Einsatz von gesuchten Fachkräften machen den Zusammenschluss zur win-ein-Situation für die angeschlossenen Firmen. Am Standort Troisdorf entsteht in der Josef-Kitz-Straße derzeit eine neue, hochmoderne Lehrwerkstatt. "Das ist eine vorbildliche unternehmerische Initiative", so die Abgeordnete.

Heinz Palkoska aus dem Vorstand der IGK erklärte, wie es dazu kam: „ Wir sind eine Boombranche. Fachkräftemangel ist leider die Realität. Deshalb haben sich betroffene Betriebe in der Rechtsform eines Vereins zusammengetan, um einen zentralen Facharbeiterpool ins Leben zu rufen und, um die Aus- und Weiterbildung überbetrieblich zu regeln. Das ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte.“

Die IGK bildet zurzeit 65 junge Menschen aus und ist somit der zweitgrößte Ausbildungsbetrieb für gewerbliche Berufe im Kammerbezirk Bonn / Rhein-Sieg. Darüber hinaus verfügt die IGK im Pool über 18 fest angestellte und selbst ausgebildete Facharbeiter, die variabel innerhalb der vereinsangehörigen Betriebe eingesetzt werden.

„Dieser Pool wird durch systematische qualifizierte Ausbildung und anschließende Übernahme der ausgebildeten Mitarbeiter in ein zentrales Arbeitsverhältnis aufgebaut“, so Palkoska weiter.

Was jedem einzelnen Betrieb vielleicht schwerfiele, im Verbund des Vereins haben die Mitgliedsbetriebe der IGK die Möglichkeit, unterschiedliche Kapazitätsschwankungen durch den Einsatz von eigenem betriebsspezifisch ausgebildetem Personal auszugleichen.

Engagiert ist der Verein auch in der Aufgabe, gemeinsam mit dem Diakonischen Werk und der Freiwilligen Akademie junge Flüchtlinge auszubilden. Leider fehlt hier noch die notwendige Unterstützung von behördlicher Seite, insbesondere durch das Landesministerium für Arbeit, Integration und Soziales. "Ich hoffe, dass daran das Projekt letztlich nicht scheitert, denn eine Ausbildung ist für junge Flüchtlinge ein wesentlicher Schritt zur Integration", so Winkelmeier-Becker.