IGK warnt vor Fachkräftemangel

"Den Betrieben werden schlichtweg die Mitarbeiter fehlen."

Steigender Fachkräfte-Bedarf: Zu wenig Auszubildende in der Kunststoff-Industrie

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres warnt die Interessengemeinschaft Kunststoff (IGK) vor sinkenden Facharbeiter-Zahlen in der Kunststoff-Industrie in Köln, Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Die IGK geht davon aus, dass in der Region jährlich etwa 200 relevante Ausbildungsstellen für Verfahrensmechaniker oder Werkzeugmechaniker in der Kunststoff-Industrie zur Verfügung stehen. Allein 20 Plätze gibt es im Fachkräfte-Pool der IGK, hier werden Jugendliche rotierend in mehreren Mitgliedsbetrieben ausgebildet. "Langfristig gehen aber viel mehr erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand, als neu ausgebildete Fachleute nachkommen", erklären die IGK Geschäftsführer Harald Braschoß und Heinz Palkoska. "Den Betrieben werden schlichtweg die Mitarbeiter fehlen."

Um mehr Auszubildende für die Branche zu gewinnen, setzt sich die IGK für ein Orientierungsjahr für Industrieberufe ein. Bislang nehmen Jugendliche, die weder einen Schulabschluss noch einen regulären Ausbildungsplatz haben, an einer staatlichen Berufsorientierung teil. Diese ist laut IGK jedoch nicht nach Branchen oder individuellen Stärken oder Schwächen der Teilnehmer gegliedert. "Sie bietet den Jugendlichen nur wenig Orientierung und führt eher dazu, dass die jungen Leute demotiviert mit 20 Jahren ihre Ausbildung beginnen", beklagt Harald Braschoß. Die IGK wünscht sich ein Alternativangebot mit konsequent technischer und industrieller Ausrichtung.

Durch die rotierende Ausbildung im Facharbeiter-Pool der IGK wird die Arbeit in der Kunststoffbranche für junge Leute ein Stück interessanter. Sie durchlaufen während ihrer Ausbildung mehrere Betriebe mit unterschiedlichen Produkten und Fertigungsverfahren. Das bedeutet für sie einen erheblichen Vorteil gegenüber Facharbeitern, die in nur einer Firma ausgebildet wurden.